Barranco de Guayadeque auf Gran Canaria

Die Barranco de Guayadeque im Südosten Gran Canarias gehört nicht nur zu den schönsten Naturlandschaften im Bergland der Insel, sondern ebenfalls zu den eindrucksvollsten historischen Kulturstätten. Die etwa 15 Kilometer lange, wunderschöne grüne Schlucht beeindruckt zusätzlich durch die vielen faszinierenden Höhlenhäuser. In diesen haben früher die Guanchen, die Ureinwohner Gran Canarias, gelebt. Einige der Höhlen dienen bis heute als Wohnort, Restaurants oder Ferienunterkunft. Darüber hinaus findet man im Umfeld der Barranco de Guayadeque mehr archäologische Stätten als in anderen Regionen der Insel. Bei Ausgrabungen wurden beispielsweise Mumien gefunden, die du dir im Museum von Guayadeque oder im Museo Canario in der Hauptstadt Las Palmas anschauen kannst.

Eine weitere Besonderheit ist die spektakuläre Flora und Fauna der Schlucht. Hier gibt es unter anderem Pflanzen wie Mandelbäume, Pinien, Agaven und Kakteen. Auch Vögel und Eidechsen fühlen sich sehr wohl – wenn du Glück hast, siehst du vielleicht die Lagarto Canarión, die größte Eidechsenart. Der Bach, der sich durch die Schlucht zieht, sorgt zudem für eine besonders idyllische Atmosphäre. Naturfreunde kommen an diesem schönen Ort voll auf ihre Kosten.

Für eine Erkundung der beeindruckenden Schlucht hast du mehrere Möglichkeiten. Die Barranco de Guayadeque liegt nur etwa 30 Minuten von Maspalomas entfernt, sodass sich ein Tagesausflug hervorragend anbietet. Da es hier meist weniger voll ist, kannst du ein paar ruhige und idyllische Stunden verbringen. Mit dem Mietwagen gelangst du wunderbar zur Schlucht sowie durch diese hindurch. Du kannst aber auch mit dem Bus, dem Taxi oder einer organisierten Tour anreisen.

Zu Beginn empfiehlt sich ein Besuch im Museum Centro de Interpretación de Barranco de Guayadeque, das sich am Anfang der Schlucht befindet. In diesem erfährst du jede Menge über die Geschichte dieses Naturphänomens sowie über das Leben zu Zeiten der Ureinwohner. Auch das Museum ist stilgerecht als Höhlenmuseum in den Felsen eingebaut, was dir direkt am Anfang deiner Reise ein besonderes Gefühl verleiht.

In der nächstgelegenen Siedlung leben bis heute Menschen in den Höhlen. Doch diese sind heutzutage perfekt ausgebaut und geradezu luxuriös. Die Höhlenhäuser wirken schon eher wie normale Wohnungen, jedoch bleibt ihnen ein besonderer Flair. Oberhalb der Siedlung ist die Aussicht besonders beeindruckend. Dafür musst du jedoch erst einmal die Treppen und Wege hinaufklettern. Oben angekommen, wirst du dann mit einem tollen Blick auf die Schlucht belohnt.

Ein weiteres besonderes Erlebnis ist das Höhlenrestaurant „Bar Restaurante Guayadeque“. Dieses ist auch in eine Höhle eingebaut, sodass du ein ganz spezielles Ambiente vorfindest.

In der Nähe gibt es darüber hinaus eine Kirche, die Ermita de Guayadeque. Diese befindet sich, wie die meisten Gebäude hier, ebenfalls in einer Höhle. Daher sieht sie nicht wie übliche Kirchen aus, sondern bezaubert mit einem ganz eigenen Flair, umgeben von massiven Felsen im Berg. Sehenswert sind zudem die Statuen, die vor dem Gebäude positioniert sind und an die Ureinwohner erinnern.

Eine weitere Erkundungsmöglichkeit bietet dir der kleine Rundweg Sendero Montaña las Tierras. Auf diesem kannst du neben der faszinierenden Flora und Fauna auch die beeindruckende Aussicht genießen. Hier kannst du die Berglandschaft bewundern und auf einer der Bänke eine Pause einlegen.
Wer gerne eine größere Wanderung machen möchte, kann den Wanderweg zum Vulkankrater Los Marteles nutzen – dieser hat einen Durchmesser von 500 Metern. Am Aussichtspunkt Mirador Caldera Los Marteles hast du eine fantastische Übersicht über das gesamte Areal.