Trinkgeld - weltweite Regeln für deinen Urlaub

Deine Koffer sind gepackt, du bist startklar für deinen nächsten Urlaub aber fragst dich gerade: Wie ist das eigentlich mit dem Trinkgeld in meinem Reiseziel? Keine Sorge, wir haben die Antwort! Trinkgeld geben ist in jedem Land etwas anders, aber mit ein paar einfachen Tipps kannst du entspannt und souverän durch den Urlaub gehen, ohne ins Fettnäpfchen zu treten.
Hier ein Überblick über die Trinkgeldregeln in verschiedenen Ländern – und was du auf deiner Reise beachten solltest.

• Informiere dich vorher: Vor deinem Urlaub solltest du dir die Trinkgeld-Regeln deines Reiseziels anschauen. Das erspart dir vor Ort unnötiges Kopfzerbrechen und unangenehme Situationen.
• Kleingeld – dein Freund und Helfer: In vielen Ländern (vor allem außerhalb Europas) freuen sich Servicekräfte und andere Dienstleister über ein paar Münzen als Trinkgeld. Hab daher am besten immer etwas Kleingeld dabei.
• Sei aufmerksam: Guter Service ist immer eine Belohnung wert, aber sei dir bewusst, dass Trinkgeld in manchen Ländern (z.B in Asien) als unhöflich gilt. In diesen Urlaubszielen reicht ein Lächeln und ein freundliches „Danke“.
• Die Rechnung prüfen: Achte darauf, ob in der Rechnung bereits eine Service Pauschale enthalten ist. Das ist vor allem in den USA und Lateinamerika der Fall. Wenn das Trinkgeld in der Rechnung steht, musst du nichts extra geben – außer, du willst dich für einen außergewöhnlich guten Service bedanken.

In Europa herrschen unterschiedliche Regeln bezüglich des Trinkgeldes. Prinzipiell ist Trinkgeld eher eine nette Geste als eine Pflicht. Hier ein kleiner Länder-Guide:

• Deutschland, Österreich & Schweiz: Üblich sind 5–10 % der Rechnungssumme, oft wird einfach aufgerundet. Wenn der Service sehr gut war, darf es auch etwas mehr sein. Trinkgeld gibst du am besten direkt beim Bezahlen mit den Worten: „Stimmt so“ oder du nennst den Betrag, den du geben möchtest.
• Frankreich: Hier ist die Servicegebühr in der Regel bereits in der Rechnung enthalten (service compris). Trotzdem kannst du einen kleinen Betrag, etwa 5 %, zusätzlich geben, wenn du besonders zufrieden bist.
• Großbritannien: Wie in Frankreich ist das Trinkgeld in Großbritannien bereits im „service included“ und beträgt üblicherweise 10% der Gesamtrechnung – diese Trinkgeldgebühr steht meistens mit auf der Rechnung.
• Italien: In Italien ist kein Trinkgeld notwendig, manchmal gibt es eine „coperto“-Gebühr für Brot und Gedeck, die du bezahlen musst. Wenn du super zufrieden bist, kannst du einen Euro oder zwei auf dem Tisch liegen lassen.
• Spanien & Portugal: Hier wird gerne ein Trinkgeld von 5–10 % gegeben, es ist aber kein Muss. In einfachen Bars reicht es, das Wechselgeld auf dem Tisch liegen zu lassen.

In den USA gehört das Trinkgeld fest zum Leben dazu, denn die sogenannte „Service Pauschale“ ist für die Servicekräfte eine wichtiger Teil des Gehalts. Generell gilt: 15–20 % der Rechnung sind ein Muss, egal ob im Restaurant oder beim Taxifahren. Auch beim Koffertragen oder im Hotel freut man sich über einen Dollar oder zwei pro Gepäckstück oder Nacht. Weniger zu geben, wird schnell als unhöflich angesehen, also sei lieber großzügig.

Gut zu wissen: In vielen Restaurants wird das Trinkgeld direkt auf die Rechnung gesetzt. Wenn nicht, rechne es einfach selbst dazu!

In Asien ist Trinkgeld eine heikle Sache, denn in vielen Ländern ist es nicht üblich, und manchmal kann es sogar als unhöflich gelten. Trotzdem gibt es auch hier Unterschiede zu beachten:

• Japan: Hier solltest du auf keinen Fall Trinkgeld geben! Es kann als Beleidigung empfunden werden, denn guter Service wird als selbstverständlich angesehen. Einfach bedanken und freundlich sein, das reicht hier vollkommen aus.
• Singapur: Auch im Inselstaat in Südostasien gibt man kein Trinkgeld. Hier ist es sogar gesetzlich verboten und wenn du Pech hast, kannst du richtig Ärger bekommen, wenn du dich dieser Regel widersetzt.
• China: Ähnlich wie in Japan ist Trinkgeld in China nicht üblich. Ausnahme sind touristische Orte, an denen es sich im Laufe der Jahre eingebürgert hat, Trinkgeld (vor allem in Hotels) zu geben. Wenn du dir unsicher bist, gib lieber kein Trinkgeld anstatt jemandem auf den Schlips zu treten.
• Thailand: In Thailand ist Trinkgeld kein Muss, wird aber oft geschätzt. Im Restaurant sind etwa 10 % angemessen, wenn es keinen Servicezuschlag gibt.
  Vietnam: Auch hier freut sich das Servicepersonal über Trinkgeld, besonders in touristischen Gegenden. Ein kleiner Betrag (5–10 %) oder ein paar Münzen sind völlig ausreichend.

In vielen lateinamerikanischen Ländern wird Trinkgeld gerne gesehen, ist aber nicht immer zwingend:

• Mexiko: Hier sind 10–15 % in Restaurants die Norm. Auch in Hotels oder beim Koffertragen freut sich das Personal über ein paar Pesos.
• Argentinien: In Restaurants ist ein Trinkgeld von etwa 10 % üblich, wenn es nicht bereits in der Rechnung enthalten ist. Auch hier freuen sich Servicekräfte über eine kleine Aufmerksamkeit.
• Brasilien: In Brasilien ist in Restaurants oft schon eine Servicegebühr in der Rechnung enthalten, ein zusätzliches Trinkgeld wird aber gern gesehen. Ansonsten genügen etwa 10 %.

In afrikanischen Ländern gibt es keine festen Trinkgeld Regeln, aber das Personal freut sich hier immer über eine kleine Aufmerksamkeit. Vor allem in touristischen Gebieten ist das Geben von Trinkgeld üblich und eine nette Geste der Wertschätzung.

• Südafrika: Hier sind 10–15 % Trinkgeld in Restaurants üblich. Auch Taxifahrer und Hotelpersonal erhalten gerne ein kleines Trinkgeld für guten Service.
• Ägypten & Marokko: Auch hier gehört Trinkgeld zum guten Ton, etwa 5–10 % sind in Restaurants üblich. Beim Koffertragen oder für kleine Dienstleistungen solltest du ein paar Münzen bereithalten.